Pausenwege

Es gibt immer einen Weg, oft auch mehrere, die zum gleichen Ziel führen. Hier auf dem Bild ist die Festung Königstein von mehreren Wegen aus zu sehen und dann auch zu erreichen. Manche Wege sind zunächst nur ein Pfad.,, 

Selbstfürsorge - denn du bist es wert


Gib dir, was du wirklich von Herzen brauchst! 

Sorge für dich und dein Inneres liebevoll!

Selbstfürsorge kann auch ein anderes Wort für Selbstliebe sein, aber auch für einen Partner kann ich liebevoll sorgen. Ich kann nicht verlangen, dass ein anderer Mensch mich glücklich macht. Ich kann aber verlangen, dass man mich nicht abwertet und verachtend mit mir umgeht! Aber auch da muss ich mich fragen, warum mich mein Partner oder ein anderer Mensch abwertet (Narzisst und Opfer des Narzissten). Keiner wird als Narzisst geboren und keiner als Opfer des Narzissten, es ist alles mit der Prägung im Kindesalter und Verletzungen/Demütigungen verbunden.

Wenn ich mich selbst mag, auch mit meinen Verletzungen und Schwächen und Erkrankungen, dann kann ich auch liebesfähig werden.

Sei du dir zuerst dein eigener Seelenpartner, kümmere dich liebevoll um das, was du von Herzen brauchst.

Finde heraus, was dein Herz wirklich braucht!

Wir kaufen teure Autos, für die Autos das beste Pflegemittel, den besten Treibstoff, aber was machen wir für uns? Wir hetzen durch das Leben, um diese (teils erträumten teuren) Gegenstände irgendwann einmal besitzen zu können, sind dann teilweise krank und können das dann sowieso nicht genießen.

Kümmere dich um dich, jeden Tag!

Gib dir die Zeit, die du brauchst und beachte nicht, was dir andere vorschreiben wollen, wie lange etwas zu dauern hat, egal, ob es sich um einen Trauerprozess handelt oder andere Probleme, die dich beschäftigen.

Ein verletztes Bein braucht auch seine Zeit zum Heilen. So ist es auch mit Schmerz und Traurigkeit deiner Seele.  Überlege, was kann ich noch tun, noch ändern, um meinen Zustand zu verbessern.

Weine (ja, auch Männer dürfen weinen!) so lange, bis keine Träne mehr da ist. Lass dich aber auch nicht hängen und versinke nicht zu tief in der Trauer.

Wenn du merkst, dass dich weinen zu sehr erschöpft, versuche eine Pause zu machen, die Pausen werden immer größer, du wirst es sehen. Auch bei mir hat es geklappt. Was habe ich alles Gutes um mich, was kann evtl. helfen und trösten.

Hilft Akzeptanz jetzt schon oder bin ich noch nicht so weit? Was kann ich dennoch tun, ändern im Denken vornehmen?

Geh in deinem eigenen Rhythmus, deine Zeit. Wenn andere sagen, du musst wieder raus, höre nicht auf sie, es ist deine Sache, du bestimmst das.

Du allein fühlst es und du allein entscheidest darüber, wann und wie du wieder „unter die Leute willst“, also rausgehen willst und andere treffen.  Körperpflege ist wichtig, das wissen wir alle, aber Duschen zum Beispiel tut auch der Seele gut und spült Stresshormone von der Haut (die Haut ist auch ein Ausscheidungsorgan). Außerdem ist das warme Wasser wärmend für die Seele. Kaltes Wasser am Ende des Duschvorganges bringt dich vielleicht zum Kichern, der erste kleine Weg aus der traurigsten Phase. Überlege, was kann dir im Moment helfen, was später. Wie geht es anderen? Wie haben es andere in genau meiner Situation durchlebt?

Überlege, suche, spüre und fühle, ob dir etwas guttut. Aber bedenke auch hier, dass jeder Mensch anders ist und unterschiedlich reagiert und umgeht mit Kummer. Lass dich nicht überreden und „überrumpeln“.



Selbstwert(gefühl) – brauche ich das? Alles nur Gerede?


Echtes Selbstwertgefühl kommt vom Herzen. Selbstüberschätzung jedoch stammt  vom Ego aufgrund nicht verarbeiteter Verletzungen und Demütigungen in der Vergangenheit. Dies wird oft verwechselt.

Aber der Reihe nach… 

Wenn du das Wort Selbstwertgefühl liest, erahnst du fast schon, was es bedeutet.

Selbst und Wert und das Gefühl.

Du gibst dir selbst einen Wert. Du bist selbst etwas wert. Und du lebst nach deinen (nicht überhöhten, sondern realistischen) Werten.

Gutes Selbstwertgefühl zu haben ist eigentlich Problemlöser Nr. 1 von vielen Problemen im Alltag. Wenn du dieses gute Selbstwertgefühl nicht hast, wird es zum Problem für dich.

Fast alle tragen wir aus der Kindheit und Jugend, also aus unserer  Prägungsphase, Verletzungen in uns, zum Teil merken wir dies aber nicht. In der Kindheit wurde Liebe mit Leistungen verknüpft, von Eltern, Verwandten oder Lehrern und man hat dort eventuell auch (ungerechte) Abwertung erfahren müssen, das hat gedemütigt und stark verletzt.

Aber: auch Eltern, Lehrer und weitere Bezugspersonen haben nicht immer mit Absicht abgewertet. Sie hatten und haben ihre eigenen Probleme.

Und: sie haben es nicht besser gewusst. Heute weiß man, wie wichtig es ist, den Kindern direkte Aufmerksamkeit zu schenken. Aber auch dies ist nicht immer leicht im alltäglichen Leben.

Du musst nicht um die Liebe und Zuwendung anderer Menschen betteln. Werde dir dessen bewusst. Jetzt bist du erwachsen und kannst selbst aufwerten, was gefehlt hat.

Keiner kann dich richtig einschätzen. Niemand lebt dein Leben, erlebte deine eigene spezielle Geschichte, hat deine Erfahrung gemacht usw. Umgedreht ist es auch so, du kannst andere auch nicht (vor)verurteilen.

Sage es dir immer wieder: auch meine Schwächen gehören zu mir. Andere haben wieder andere Schwächen. Na und. Das ist nicht leicht, aber trainiere es, jeden Tag. Es gibt keine Vollkommenheit. Sieh dich in der Natur um, kein perfekter Baum, keine perfekte Pflanze usw. Wir Menschen sind auch Natur. Keiner ist perfekt. Es gibt keine Norm, was zu dünn oder zu dick ist und wie groß unsere Ohren oder unsere Nase sein sollen.

Wenn du dir selbst sagst, dass du gut und vollkommen bist, ist das wie eine sichere Bank und wie ein sicheres Haus, von dem aus du fast alle Widrigkeiten und Probleme lösen kannst.

Wenn du eine Arbeit als sinnvoll einschätzt, du also auch im Arbeitsalltag oder zu Hause deine Werte leben kannst und auch selbst mit entscheiden darfst, die Tätigkeiten mit Freude ausübst, kannst du es als gut bewerten. Du fühlst dich gut und anerkannt. Dies bewahrt dich vor Erschöpfung und vor dem so genannten Ausbrennen (Burn out). Bei Nichtgelingen  machst du es nächstes Mal einfach besser, planst besser, probierst die Möglichkeiten, testest und gibst dir bei der Ausführung vielleicht etwas mehr Mühe. Es ist kein Scheitern. Es gibt keinen perfekten Weg, keine perfekte Lösung. Niemand ist perfekt.

Finde und hinterfrage deine schlechten Gedanken, die du über dich selbst hast. Prüfe, ob diese wahr sind und ob diese wichtig sind. So frage dich zum Beispiel, wenn du dich zu dick findest oder nicht schön genug, wieso du das denkst, woher kommt diese Meinung, evtl. nur aus der Werbung mit schönen schlanken Menschen?

Mit gutem Selbstwertgefühl bist du nicht so leicht angreifbar. Das erkennt der andere an deiner aufrechten Körperhaltung und dann traut man sich nicht, dich anzugreifen, verbal - also mit Worten - und auch körperlich. Mobbing passiert einem Menschen auch durch fehlendes Selbstwertgefühl.  

Du bist gut, wie du jetzt bist (wenn du anderen nicht bewusst Schaden zufügst). 

Sage dir dies immer wieder, jeden Tag. Du trainierst dein Denken, dein Gehirn, wie im Sport Muskeln trainiert werden. Immer und immer wieder. Wiederholung sind ein Muss. Denn: was Jahre oder Jahrzehnte als (negative) Gedanken über dich selbst und andere in dir abgespeichert wurde, kann nicht von heute auf morgen geändert werden. Daher: beginne jetzt und jeden Tag: Du bist gut, wie du jetzt bist. Der andere Mensch ist es sicher auch. Wir sind neutral, nur durch unsere Bewertung (vor)verurteilen wir uns selbst und andere auch - oft viel zu schnell. Alles ist relativ, sieh es einmal so. Was ist schon richtig oder falsch? Es gibt (fast) immer zwei Seiten. 


Erschöpfung vorbeugen und behandeln


Vorbeugung (Prävention) auf „sanfte“ Tour, wie geht das? Wie äußert sich Burnout?
Erschöpfung, Ausgebranntsein (Burnout, Müdigkeit, gefühlte Sinnlosigkeit, Einsamkeit, Verspannungen bis zu Fibromyalgie, Schmerzen) - und man dreht sich immer wieder im Kreis. Es ist nicht leicht, da rauszukommen.
Ich denke, wir müssen die Zeit wieder mehr an uns anpassen und wir uns nicht an sie. Das Hamsterrad zu stoppen gilt es, um wieder ein besseres Lebensgefühl zu bekommen. Aber das ist leichter gesagt als getan.
Erschöpfung kommt schleichend, eventuell sind die ersten Anzeichen eine gefühlte Sinnlosigkeit. „Egal was ich mache, es bringt ja sowieso nichts.“ Dies ist auch fehlendes Selbstwertgefühl und du lebst und arbeitest nicht nach deinen Werten. Du arbeitest hart - aber mit angezogener Handbremse. Dann ist es, auch bei Maschinen, so, dass sie durchbrennen. Wir sind aber Lebewesen und keine Maschinen (selbst Maschinen müssen gewartet und gepflegt werden). Wenn wir uns und unsere Gesundheit (Körper, Geist und Seele) nicht warten und pflegen, brennt bei uns sozusagen auch etwas durch.
Bist du müde, dann frage dich, will mein Körper und meine Seele jetzt Ruhe? Klar, auf Arbeit kannst du dich nicht hinlegen, aber mindestens tief durchatmen und ggf. auch etwas langsamer zu arbeiten, ist wichtig. Denn, wenn du müde bist, lässt die Konzentration nach und Fehler schleichen sich schneller ein. Das ist eigentlich auch klar, oder?
Wichtige Frage an dich selbst: Machst du deine Arbeit (ob zu Hause oder im Beruf) mit Freude und findest du sinnvoll, was du machst? Oder verrichtest du deine Tätigkeit nur, weil du es musst, weil es von dir verlangt wird, deine berufliche Tätigkeit/Studium etc. sogar (damals) von deinen Eltern erwartet wird/wurde? Diktiert dir dein Chef (oder im Privaten dein Partner/Familie etc.) nur die (für dich evtl. sinnlosen) Aufgaben oder stehst du hinter dem, was deine Vorgesetzten/Familie  wollen, seid ihr alle ein Team auf Augenhöhe?
Wenn du müde und zu Hause bist, dann lege dich hin, gib deinem Körper und deiner Seele Ruhe, denn es gibt kein Maß, wie oft und wie lange ein Mensch dies braucht. Kein anderer Mensch kann es dir vorschreiben, du hast deinen eigenen Rhythmus! In der Ruhe kommen ggf. auch neue gute Ideen oder Lösungen von Problemen, Kreativität usw.
Sich selbst so wie man ist wertvoll zu erachten, ist der beste Schutz gegen das Ausbrennen. Das ist leichter gesagt als getan. Nicht nur das Thema Selbstwert auch die anderen Themen Traurigkeit, Schlafstörung usw. finden sich beim Burnout, der Erschöpfung von Körper, Geist und Seele, dem Totalzusammenbruch.
Wollen wir nun das Hamsterrad endlich etwas bremsen?
Selbst nach einem Urlaub ist alles spätestens nach einer Woche im Alltag und im Beruf schnell wieder wie vorher und das Hamsterrad dreht sich unermüdlich weiter und immer schneller.
Immer schneller, höher, weiter in unserem Leben – wo soll das hinführen?
Wir Menschen sind, auch, wenn wir uns immer neu anpassen, nicht in der Lage den Geschwindigkeiten von Entwicklungen unbeschadet so schnell zu folgen. Neue Entwicklungen sind Fluch und Segen zugleich. Das richtige Maß der Anpassung ist hier sehr wichtig.
Ich selbst hatte Burnout. Ich habe gearbeitet, hatte kleine Kinder und eine chron. kranke Mutter betreut und später gepflegt und mich selbst nicht wertgeschätzt und da ist Burnout kein Wunder.
Das größte Problem und die Gefahr, Burnout zu erleiden, ist nicht unbedingt die viele Arbeit (teilweise fremdbestimmt), sondern die fehlende Anerkennung. Nicht nur von außen, indem dir immer mehr zugemutet wird und du nicht nein sagen kannst, sondern die Anerkennung, die du dir selbst nicht gibst, ist das schlimmste - und nicht NEIN sagen zu können, wenn du auf Dauer gegen deine Werte tätig sein sollst (beruflich und privat!). Du kannst nicht nein sagen. Du willst perfekt sein, perfekt gibt es aber nicht, glaube mir. Du brauchst dringend wieder ein Gefühl dafür, wann deine Grenze erreicht ist und du rechtzeitig vorher einen Gang zurückschalten müsstest. Dein Körper sagt es dir, du kannst und musst nur darauf achten. Nur so wirst du wieder täglich mehr Lebensfreude  bekommen. Aber: dazu brauchst du erst einmal Ruhe, um wieder herauszufinden, was du eigentlich magst und mit Freude machst, was deine Werte sind!
Ein gesundes Maß zwischen Ruhe und Forderung zu finden, ist eine Herausforderung. Ebenso ist es oft schwer, sich selbst so anzunehmen, wie man eben ist. Dabei ist gerade das so wichtig, denn es gibt immer negatives und positives, niemand ist perfekt und du musst es auch nicht sein.
Schreib dir vielleicht einen Plan, eine Liste, was du unbedingt erledigen musst und schaffe somit Prioritäten. Denn wenn du krank bist, kannst du vieles auch nicht erledigen.
Das Hamsterrad ist nur für Hamster da, sonst droht die Abwärtsspirale! Versuche, einfach mal nichts tun und nichts zu müssen (zumindest für die nächste halbe Stunde, die Welt dreht sich auch so weiter).
Beobachte das Grün vor dem Haus. In der Natur ist auch nichts perfekt und fehlerlos, auch ein schief gewachsener Baum erfüllt seine Funktion für uns Menschen und andere Lebewesen - was ist eigentlich schief gewachsen und was ist richtig oder falsch - keiner kann das sagen! Geh in die Natur spazieren - wenn du hinaus kannst - geh genussvoll wandern und nicht nur zig Kilometer ablaufen, genieße das Rad fahren oder joggen oder was dir Freude macht. Ja, du darfst dich freuen bei deinen Aktivitäten. Atme tief ein und aus. Besonders in der Natur, im Wald, ist das Atmen so gesund, das kannst du spüren. Das Grün wirkt außerdem entkrampfend für Körper, Geist und Seele. Du merkst es, wenn du es einmal bewusst wahrnimmst.
Hinterfrage deine Werte und wenn diese anderen nicht schaden, dann lerne diese Werte (wieder) zu leben, jeden Tag, trainiere es, so, wie Muskeln im Sport trainiert werden, immer und immer wieder.
Alles Gute für dich wünsche ich dir von Herzen.